Ein Traum wird wahr: Nussmus selbstgemacht!

Eine Handvoll Cashews mit mir verschwommen im Hintergrund

Ich habe schon öfter auf den sozialen Medien gesehen, wie Leute ihr eigenes Nussmus herstellen. Jedes Mal dachte ich mir: „Das werde ich eines Tages auch mal machen.“

Prolog

Der Grund, warum ich es nicht schon früher gemacht habe, ist einfach. Ich dachte bisher, dass ich kein geeignetes Equipment habe – oder ganz konkret: keinen Hochleistungsmixer.

Die Tatsache, dass in allen Videos ein großer und leistungsstarker Mixer eingesetzt wurde, hat in meinen Gedanken die hauseigene Nussmusproduktion in die Zukunft verschoben. Bis zu dem Tag, an dem ich das Geld in die Hand nehmen und in einen Hochleistungsmixer investieren werde.

Vor ein paar Tagen ist mir auf Instagram wieder eines der Videos untergekommen und wieder hatte ich dieses Gefühl, unbedingt etwas machen zu wollen, es aber nicht zu können. Aber dann dachte ich mir: „Mein Hechsler ist stark genug, um Nüsse zu hacken, also warum nicht auch den Rest bis zum Mus?“

So entsteht Nussmus

Du musst wissen, dass zur Herstellung von Nussmus wirklich nicht viel nötig ist. Nur Nüsse und ein Mixer oder Hechsler.

Ganze Walnusskerne im Mixer

Die meisten werden wohl, wie ich vorher, immer bei fein gemahlenen Nüssen aufgehört haben zu mixen. Ich meine, feiner als fein geht ja schließlich nicht, oder?

In gewisser Weise geht es doch: Und zwar bekommt ihr nach einer Weile Weitermixen super cremiges und flüssiges MUS!

Die Krux an der Geschichte ist, dass durch das viele Mixen der Nüsse das enthaltene Öl in der Nuss austritt.

Dadurch entsteht zunächst eine Masse, die eine ähnliche Konsistenz wie Keksteig hat und dann immer flüssiger wird – bis die gewünschte Nussmus-Konsistenz erreicht ist.

Mein Weg zu meinem ersten Glas Nussmus

Als ich beschlossen hatte, es einfach mal auszuprobieren, habe ich einfach die restliche Packung Cashews aus meinem Vorratsschrank in meinen Hechsler gegeben und angefangen zu mixen. (Es waren etwa 120g.)

Die Wahl fiel auf Cashews, weil sie nicht so hart sind wie Mandeln und weil ich sie gerade noch daheim hatte:)

Mein Hechsler ist ein sehr günstiges Modell, welches ich mal bei einem Discounter ergattert habe. Ich war positiv überrascht, naja eigentlich eher super duper begeistert, als er mir ein perfektes Nussmus beschert hat 😍

Der Prozess war zugegebenermaßen ein bisschen zeitintensiv, weil die Masse immer von den Seiten meines Mixbehälters geschabt und zurück in die Mitte geschoben werden musste.

fein gemahlene Walnüsse

Ich denke das liegt zum einen an meinem Hechsler, der lediglich zwei gerade Klingen besitzt und somit keine vertikale Zirkulation des Mixguts verursacht. Und zum anderen auch an der geringen Menge an Cashews, die ich bei meinem ersten Versuch verwendet habe. Für mein Walnussmus hatte ich 200g und das war viel weniger Geschabe. Die Bilder des Mixvorgangs wurden bei der Herstellung von meinem Walnussmus aufgenommen.

[Das Verhalten ist aber wie so oft mit großer Wahrscheinlichkeit von Mixer zu Mixer unterschiedlich, weshalb ich hier keine allgemein gültigen Angabe bezüglich Mengen etc. machen möchte.]

Während des Mixvorgangs habe ich auch mehrere Pausen eingelegt, weil ich vermeiden wollte, dass sich die Masse und der Mixer zu stark erhitzen:D

Sobald das erste Öl aus den Nüssen ausgetreten war, ging es dann einfacher. Die Masse wurde zunehmend flüssiger und ich musste nicht mehr mit dem Löffel nachhelfen.

Das erste Öl tritt aus den Walnüssen aus
Walnussmus mit Keksteigkonsistenz

Als ich mit der Konsistenz zufrieden war, habe ich das Mus dann nur noch in ein ausgekochtes Einmachglas gefüllt. Fertig war mein erstes Glas selbstgerechtes Nussmus!!! 🤩🤩🤩

flüssiges Walnussmus im Mixer

Das Nussmus sieht so aus wie gekauft und schmeckt unglaublich lecker und cremig!

Ein paar Tipps aus meinen bisherigen Versuchen

  • Teste deinen Mixer vorher mit ein paar wenigen Nüssen. Schafft er die locker zu zerhacken? Dann ist es ein guter Kandidat für deine Nussmusmaschine.
  • Taste dich mit der Menge an Nüssen lieber heran und überfordere deinen Mixer am Anfang nicht mit einer zu großen Menge
  • Je länger du mixst, desto flüssiger wird am Ende dein Mus.
  • Mache zwischen den Mixdurchgängen Pausen. Ich habe immer etwa 1,5 Minuten gemixt und mindestens 15 Minuten pausiert. Dein Mixer und dein Nussmus-to-be brauchen die Zeit, um sich ein bisschen abzukühlen.
  • Bleibe geduldig. Auch wenn es am Anfang nicht danach aussieht – irgendwann wird das Öl austreten und dann beginnt die Party!
  • Bei der Lagerung kann sich (wie bei Nussmusen aus dem Supermarkt) das Öl trennen und an der Oberfläche schwimmen. Das ist völlig normal und nach etwas Rühren ist das Mus wieder schön cremig.
Ein Löffel Cashewmus in der Nahaufnahme

Weiteres Potential…

Neben Cashews und Walnüssen kann man noch unglaublich viele andere tolle Nussmuse auf diese Art herstellen. Neben den Klassikern wie Mandeln und Erdnüsse soll es auch bei Kokos, Sesam, Pistazien und vielen weiteren gehen.

Kurz gesagt: Bei allen Nüsse oder nussähnlichen Lebensmittel, die viel Fett enthalten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, nach langem Mixen ein Mus zu erhalten.

Mein zweiter Versuch mit Walnüssen hat sogar besser als bei den Cashews geklappt! (liegt vermutlich am nochmal deutlich höheren Fettgehalt)

Es ergeben auch sich unzählige Möglichkeiten bezüglich Geschmacksvariationen: die Nüsse können geröstet werden, mit anderen gemischt oder mit Gewürzen verfeinert werden…

Ich werde dich auf jeden Fall zu der Entwicklung meiner Nussmus-Kreationen auf dem Laufenden halten (über Instagram bekommst du immer die neusten Updates, was aktuelle Projekte à la cuisine de madame végane angeht;))

Schale mit Sojajoghurt, gefrorenen Beeren, Granola und Cashewmus
Das frisch gemachte Cashewmus habe ich gleich mit ein paar gefrorenen Beeren, Granola und etwas Sojajoghurt probiert

Du hast plötzliche Gelüste nach duftendem, frischen Granola aus dem Ofen? Schau doch mal hier vorbei!

Aber vor dem Naschen erst noch ein kurzes Fazit;)

Fazit

Ich bin unglaublich froh, es einfach ausprobiert zu haben und super stolz auf meinen Mixer, dass er solche Heldentaten vollbringen kann.

Die eigene Herstellung von Nussmus macht mir nicht nur Spaß, sondern ist vor allem eine vergleichsweise sehr günstige Alternative zu gekauftem Nussmus.

Die hohen Preise für Mandelmus, Cashewmus und Co. ließen mich oftmals sehnsüchtig vor dem Nussmusregal stehen und mit mir ringen, ob ich mir mal ein Glas gönnen soll. Aus diesem Grund ist es dann meist doch „nur“ mein geliebtes Erdnussmus geworden.

Das hört sich jetzt nach einer klischeehaften Schwäbin an:) Aber langfristig würde ein kontinuierlicher Nussmusbezug schon ordentlich ins Geld gehen. Vor allem, wenn man meinen doch sehr hohen Verbrauch an Erdnussmus beachtet.

Klar, man braucht zur Herstellung einen Mixer. Aber die gute Nachricht ist, dass es nicht unbedingt ein Hochleistungsmixer sein muss:)

Falls du also ein Gerät zuhause hast, dem du ein längeres Mixen von Nüssen zutraust, sollte dich jetzt nichts mehr aufhalten.

Ich freue mich, wenn du deine Erfahrungen mit mir teilst und wünsche dir ganz viel Spaß beim Ausprobieren!

Alles Liebe,

deine Fanning aka Madame Végane

Dattel bestrichen mit Cashewmus
Motivation gefällig? Nach jedem Workout gönne ich mir eine Dattel, die mit etwas Nussmus bestrichen ist

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